Ist Langform langweilig?

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In der 2. Episode geht es um die Frage, ob die Langform unlustiger ist als die Kurzform. Außerdem ein paar kurze Hinweise für einen soften Einstieg in das Thema Langform!

Als ich angefangen habe mit dem Improvisationstheater, da war mir gar nicht bewusst, dass es verschiedene Arten des Improvisierens gibt. Ich war total begeistert über das, was ich als Spieler gelernt habe und war begeistert über die Shows, die ich gesehen habe

Seitdem ich angefangen habe zu improvisieren habe ich viele Eindrücke gesammelt und viele verschiedene Arten von Shows gesehen. Inzwischen kann ich für mich selbst gut rauskristallisieren, was ich denn gerne machen möchte und natürlich, was ich gerne weitergeben möchte.

Mein Ziel ist es, die Langform etwas aufzuwerten und dich Spaß mit dem Thema zu haben und viele Menschen für Langform zu begeistern. Denn: Die Langform hat in Deutschland einen schweren Stand. Das liegt u.a. auch an dem blöden Namen. Wenn wir einen anderen Namen finden könnten, dann würde man vielleicht ein bisschen positiver mit ihr umgehen. Kurzform klingt halt nach kurz und knackig und Langform – das klingt leider nach langweiligm schwieirg und langwierig. Schade eigentlich.

Deswegen würde ich heute gerne erstmal mit euch klären, was die Unterschiede der jeweiligen Spielformen sind und warum Langform nicht unbedingt lange sein muss.

Fange mal damit an wie die ursprüngliche Definition ist. Wenn wir in Deutschland in eine Langform-Improvisationstheater Show gehen, das ist schon ein sehr, sehr langes und kompliziertes Wort.
Eine Langform-Show, dann hat das meistens damit was zu tun, dass die Schauspieler eine übergreifend längere Geschichte erzählen und, oder mehr Detaileinblicke in die Charaktere geben.
Das sind meist narrative Strukturen, die bei solchen Geschichten dargeboten werden.
Wie bei einer Serie oder bei einem Film nimmt man sich dafür teilweise sehr lange Zeit.
Das ist super unterhaltsam, geht aber manchmal zu Lasten des kurzen und shcnellen Gags.

Diese narrativen Langform-Shows sind dann oft nicht so schnell, witzig, reaktiv wie Kurzform-Shows. Das liegt unter anderen auch an unserer Theater- und ErzähltraditionDie narrativen Strukturen sind theaterwissenschaftlich, vielleicht auch ein bisschen filmwissenschaftlich geprägt.

In Chicago habe ich neue Arten von Erzählstrukturen kennegelernt.
Diese haben sich teilweise weniger als 10 Minuten Zeit genommen, um die Formate zu spielen. Geschichten wurden nur angespielt, der Kern war das emotionale Anbinden der Charaktere.
Das hat dann vielleicht nicht geschichtsmäßig die gleiche Tiefe, ist eber eben auch schnell und reaktiv – und dadurch lustig und funktioniert.

So entsteht relativ schnell Comedy. Die Langform, die ich in Chicago gesehen habe, der sogenannte Chicago-Style, baut eben nicht auf eine narrative Struktur, sondern vor allen Dingen auf ein emotionales Andocken zwischen dir und den Charakteren, die du auf der Bühne siehst.

Mehr dazu im aktuellen Podcast. Viel Spßa bei der heutigen Folge!

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